Leitlinien der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Schweinfurt-Christuskirche: Christuskirche Schweinfurt und Arche Dittelbrunn

Die ersten Leitlinien von 1998/99 wurden mehrfach überarbeitet. Sie wurden in folgender Form vom Kirchenvorstand am 21.09.2015 beschlossen.

0 Wir sind „Kirche vor Ort“

Die Kirchengemeinde Schweinfurt-Christuskirche ist Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Sie besteht aus den Gemeindeteilen Maibacher Höhe/Theuerbrünnlein, Gartenstadt, Eselshöhe, Haardt, Hainig, Dittelbrunn, Hambach, Maibach, Holzhausen und Pfändhausen und hat zwei Gemeindezentren: die Christuskirche auf der Maibacher Höhe und die Arche in Dittelbrunn. Sie versteht sich mit anderen christlichen Gemeinden auf der ganzen Welt unterwegs in der Nachfolge Jesu Christi. Dazu gehört auch unsere Verantwortung für Gottes Schöpfung. Ziel der Arbeit in unserer Gemeinde ist es, „Kirche vor Ort“ zu sein, Menschen in unseren Stadtteilen und in den einzelnen Dörfern mit der Botschaft von der Liebe unseres Gottes in Berührung zu bringen. Wir wollen beitragen, dass Menschen in unserem Gemeindegebiet in ihrem Leben dem dreieinigen Gott begegnen und in dieser Begegnung eine Hilfe finden, ihr Leben zu bewältigen. Dabei wollen wir eine menschenfreundliche, offene, in ihrer Vielfalt bunte und damit einladende Gemeinde sein.

1 Gottesdienst

Die Mitte unserer Arbeit ist die Feier des Gottesdienstes. Wir begreifen ihn als Chance, Gott im Lobpreis und in der Klage, im Gebet und in der Verkündigung, sowie im Feiern der Sakramente zu begegnen. Das Angebot unserer Gottesdienste ist bunt und vielfältig wie die Menschen, die in unserer Gemeinde leben. Wir wollen damit verschiedenen Altersgruppen und Zielgruppen sowie der unterschiedlichen Spiritualität der Menschen gerecht werden. Bei aller Vielfalt ist die regelmäßige, sonntägliche Gottesdienstfeier Ausdruck der Verbundenheit mit unserer Tradition und mit anderen christlichen Gemeinden.

2 Seelsorge und Beratung

Der Seelsorgearbeit kommt neben der Verkündigung und der Feier des Gottesdienstes Priorität in unserer Gemeindearbeit zu. Dazu gehören das seelsorgerliche Gespräch, Krankenbesuche, Kasualgottesdienste (zu Kasualien gehören insbesondere Taufe, Trauung, Bestattung, aber auch Konfirmation, Jubiläen, Segnungen) und Geburtstagsbesuche (in der Regel ab dem 75. Geburtstag alle 5 Jahre). Daneben weisen wir bewusst auf die professionelle, fachliche Beratung der Einrichtungen der Diakonie sowie anderer diakonischer Organisationen hin. Unsere Gemeinderäume stellen wir, soweit möglich, Selbsthilfegruppen und diakonischen Einrichtungen kostenlos zur Verfügung.

3 Gemeindeaufbau

Neben dem Gottesdienst als Zentrum unseres Gemeindelebens bieten wir weitere Aktivitäten und Angebote an. Mit diesen Angeboten verfolgen wir unterschiedliche Ziele: Zum einen geht es um die Schaffung von Gemeinschaft und um Identifikation mit unserer Gemeinde. Zum anderen unterstützen wir die Auseinandersetzung mit Glaubens- und Lebensfragen. Wir arbeiten dabei ziel- und altersgruppenorientiert. Der religiöse Grad von Offenheit und Verbindlichkeit unserer Angebote darf und soll unterschiedlich sein. Der Gemeindebrief „Evangelisch in Schweinfurt (EVIS)“ informiert über das Gemeindeleben und wird von Mitarbeiterlnnen in die Häuser verteilt. Wir verstehen den Gemeindebrief EVIS als eine ausgesprochen wichtige, weil oft einzige Kontaktmöglichkeit zu den Haushalten in unseren verschiedenen Gemeindeteilen. Neuzugezogene sollen mit einem kleinen Gruß in unserer Gemeinde willkommen geheißen werden.

4 Erziehung, Bildung, Unterricht

Die Arbeitsfelder „Erziehung, Bildung, Unterricht“ dienen der Vermittlung des Glaubens, der Urteilsfindung in ethischen Fragen sowie dem Gemeindeaufbau. Unserer Kindertagesstätte Christuskirche (Kindergarten und Kinderkrippe) kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselfunktion zu: Hier sollen die Kinder für eine christliche Lebensführung aufgeschlossen werden. Wichtiger Bestandteil der Konzeption ist eine große Offenheit der Einrichtung gegenüber den Belangen der Kinder (persönliche Zuwendung / viel Bewegung / Einzelintegration), gegenüber den Belangen der Eltern sowie eine enge Verbundenheit mit der Kirchengemeinde.

Ein eigenständiges Arbeitsfeld ist der Religionsunterricht. Es ist der Kirchengemeinde wichtig, mit den Religionslehrerlnnen der Grund- und Mittelschulen im Gemeindegebiet guten Kontakt zu pflegen und zusammenzuarbeiten und insbesondere Schulgottesdienste mitzugestalten.

Die Gemeindebücherei in der Gartenstadtschule will ein alternatives Freizeitangebot und Ort der Begegnung in unserer Gemeinde sein.

Unsere Kirchengemeinde gehört zur Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt, die auch Träger der Fachakademie für Sozialpädagogik ist.

Der Konfirmandenarbeit wird in unserer Gemeinde viel Gewicht beigemessen. Diese Begegnung mit ihrer Kirchengemeinde findet für die Jugendlichen an einer wichtigen Schnittstelle in ihrem Leben statt und bleibt sehr prägend. Ziel dieser Arbeit ist, Jugendliche einzuladen, gemeinsam zu fragen und zu entdecken, was das Evangelium von Jesus Christus für uns Menschen bedeutet.

Der Kontakt zu Konfirmandeneltern ist dabei wichtiger Anknüpfungspunkt zu oft entfernter stehenden Gemeindegliedern.

Mit unserer Jugendarbeit wollen wir Jugendlichen „Heimat geben“. Es ist wichtig, dass sie die Kirchengemeinde als einen Ort erfahren, an dem sie sich treffen, sich aber auch mit ihren Fragen und mit ihrem Engagement einbringen können. Die Kirchengemeinde legt großen Wert auf eine enge Vernetzung mit anderen Trägern der Jugendarbeit, insbesondere mit der Evangelischen Jugend im Dekanat.

Auch die Gemeindekreise und Einzelveranstaltungen mit Schwerpunkt „Erwachsenenbildung“ dienen der Auseinandersetzung mit ethischen Themen der persönlichen Lebensgestaltung sowie der religiösen Wissensvermittlung.

Die Förderung der Begegnung von Menschen in gleichen Lebenssituationen ist ein wichtiges Ziel.

5 Ökumene, Mission und Entwicklung

Die Kirchengemeinde weiß sich mit anderen christlichen Gemeinden in der Nähe und in der Ferne in der gemeinsamen Nachfolge Jesu Christi verbunden. Ein engagiertes Miteinander mit den römisch-katholischen Nachbargemeinden wird durch ökumenische Arbeitskreise gefördert und gewährleistet. Die Verantwortung für Mitmenschen in anderen Regionen und Ländern dieser Welt kann und muss im Leben der Gemeinde sichtbar werden, insbesondere auch die Brasilienpartnerschaft unseres Dekanates.

6 Diakonisches Handeln

Diakonisches Handeln gehört zu Kirche. In der öffentlichen Wahrnehmung bezieht die Kirche durch das diakonische Engagement wesentlich Legitimation.

In unserer Gemeinde werden Menschen besucht, Kinder betreut, Raum für Selbsthilfegruppen geboten, Treffpunkte für Menschen bereit gestellt. Durch Sammlungen, gottesdienstliches Gebet und durch gezielte Information ergibt sich die Verbindung von Diakonie und Kirchengemeinde.

Unsere Kirchengemeinde ist Kooperationspartner des Diakonischen Werkes Schweinfurt und zweier weiterer Kirchengemeinden im landeskirchlich unterstützten Projekt „f.i.t. beim Energiesparen“. Denn Kirche ist Gottesdienst und gemeinschaftliche Feier, aber auch Seelsorge und Sorge in der Welt, für eine gerechte Teilhabe aller.

7 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Angebote der Kirchengemeinde müssen öffentlich gemacht werden. Dies geschieht durch den Gemeindebrief „EviS“, mit den Schaukästen, durch Veröffentlichungen in Presse, Funk und Fernsehen sowie auf unserer Homepage http://www.christuskirche-schweinfurt.de/.

Zu einer guten und einladenden Öffentlichkeitsarbeit unserer Kirchengemeinde gehört auch eine positive und gewinnende Ausstrahlung aller in dieser Gemeinde Mitarbeitenden.

8 Mitarbeitendenpflege, Aus-, Fort- und Weiterbildung

Die ehren- und nebenamtlichen Mitarbeitenden sind gemeinsam mit den Hauptamtlichen die wichtigen Garanten der Gemeindearbeit. Ihnen ist seitens der Gemeindeleitung Aus- und Fortbildung anzubieten und zu gewähren.

Die Kirchengemeinde ist allen Mitarbeitenden für ihren mannigfaltigen Dienst, für Mitdenken, Mitarbeiten, Einzel- und Gemeinschaftsengagement sehr dankbar; das soll durch Veranstaltungen, Ausflüge, kleine Weihnachtsgeschenke sichtbar gemacht werden.

9 Gemeindeleitung und Verwaltung

Gemeindeleitung und Verwaltung muss im Sinne dieses Profils unserer Kirchengemeinde geschehen. Gemäß Mt 25 („Was ihr einem der unbekanntesten meiner Geschwister getan habt, habt ihr mir getan“, sagt Christus) stehen die Menschen im Mittelpunkt unseres Interesses. Unser Ziel ist es, ihren Anliegen Aufmerksamkeit, Raum, Zeit zu geben. Wir versuchen, anderen Ansichten, anderer Spiritualität und anderen Bedürfnissen mit Offenheit, Ernsthaftigkeit und auch notwendiger Kritik zu begegnen.

Unsere Kirchengemeinde ist auch Teil der Schweinfurter Gesamtkirchengemeinde. Deshalb werden Leitungs- und Verwaltungsaufgaben von der Gesamtkirchenverwaltung übernommen.

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