Schweinfurter Tagblatt 03.07.2014, Bericht Stefan Sauer

1964: Vor 50 Jahren wurde mit dem Kirchenneubau begonnen und noch im selben Jahr Richtfest gefeiert 

Die Kirchengemeinde Christuskirche ist eine recht junge evangelische Kirchengemeinde in Schweinfurt. Sie entsteht nach dem Zweiten Weltkrieg, 1946, als die Zahl der evangelischen Christen durch den Zuzug Vertriebener stetig anwächst, aus der Kirchengemeinde St. Johannis heraus. 18 Jahre währt das Provisorium einer Notkirche in einer ehemaligen Wehrmachtsbaracke in der Georg-Schwarz-Straße. Erst im März 1964 wird gegenüber mit dem Neubau eines eigenen Gotteshauses an der Maibacher Höhe begonnen – und am 13. Juni feierlich der Grundstein gelegt.
Das 50. Jubiläum der Grundsteinlegung feiert die Christuskirchengemeinde am Sonntag, 6. Juli, 10 Uhr, mit einem Gottesdienst. Die Predigt hält Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Im Grundstein eingemeißelt ist unter der Jahreszahl 1964 „1. Kor 3,11“ als Hinweis auf die Bibelstelle des 1. Briefes Paulus‘ an die Korinther, Kapitel 3, Vers 11, in dem es heißt: „Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“
Die frühere Wehrmachtsbaracke wird noch 1946 bei ihrem Umbau zur Notkirche durch den Anbau eines Altarraumes, einer Eingangshalle und ein Glockentürmchen ergänzt, wie es in der Festschrift zum 25-Jährigen der Kirchengemeinde von 1990 heißt. 1947 werden demnach die ersten Konfirmanden in der „eigenen Christuskirche, also nicht mehr wie bisher in St. Johannis, eingesegnet“.
1957 schließlich wird die Tochtergemeinde Christuskirche von der Muttergemeinde unabhängig und eigenständig. Ihr Gebiet erstreckt sich von der Gartenstadt und der Siedlung um den Theuerbrünnleinsweg bis Dittelbrunn, Hambach, Holzhausen, Pfändhausen und Maibach – und die Christuskirche zählt über 2500 Gemeindeglieder. 1958 beschließt der erste Kirchenvorstand den Bau einer neuen Kirche für die stark gewachsene Kirchengemeinde. Den Wettbewerb für den Entwurf gewinnt 1962 Kirchenoberbaurat Günter Memmert, er wird auch mit der Bauausführung beauftragt.
Am 2. März 1964 schließlich starten die Bauarbeiten, wobei auch das neue Pfarrhaus neben der Kirche in die Planung einbezogen wird. Der Schweinfurter Architekt Heinz Gaßmann setzt den Entwurf um, die Erd-, Beton- und Maurerarbeiten erledigt die Firma Glöckle. Für den Bau wird ein ganzer Berg an Erdreich bewegt.
Am 13. Juni 1964, einem Samstag, nehmen Dekan Hans Luther und Pfarrer Heinrich Cyron die Grundsteinlegung vor. Grußworte überbringen unter anderen die Pfarrer der Nachbargemeinden. Der damalige Oberbürgermeister Georg Wichtermann spricht von der „Freude der Christuskirchengemeinde“, an der die ganze Stadt Anteil nehme. Nach der Grundsteinlegung macht der Kirchenneubau gute Fortschritte, so dass noch im selben Jahr das Richtfest gefeiert werden kann. Am 11. Dezember wird der Richtkranz in die Höhe gehoben – vor dem eingerüsteten Kirchturm der Christuskirche. Fertiggestellt ist der Neubau ein knappes Jahr später. Am 21. November 1965 zieht die Gemeinde von der Notkirche in die neue Christuskirche, die mit einem Gottesdienst eingeweiht wird.
Zum Jubiläum der Grundsteinlegung am Sonntag kommt der Landebischof Bedford-Strohm persönlich und predigt vor den Gläubigen. Nach dem Gottesdienst findet mit ihm in der Kirche ein öffentliches Gespräch zum sehr irdischen Thema „Fit beim Energiesparen“ statt. Es geht um ein Projekt der Landessynode, umgesetzt durch die Diakonie Schweinfurt, bei dem sich Privathaushalte mit geringem Einkommen über Möglichkeiten der Energieeinsparung beraten und konkret helfen lassen können. Nach dem Gottesdienst ist Festbetrieb mit Bewirtung, Tombola, Bücherflohmarkt, Hüpfburg und Ponyreiten.

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